Vertrauen ins Leben

Das Leben hat seine eigene Art und Weise Wünsche zu erfüllen und Probleme zu lösen. Oft wünschen wir uns eine bestimmte Sache lange Zeit, egal ob nun unbewusst oder absichtlich. Was wir dabei oft nicht bedenken ist, das dafür Veränderungen notwendig sind.

Ich möchte es einmal damit vergleichen, sich ein neues Wohnzimmer zu wünschen. Jedes mal wenn Du Dich dort niederlässt, siehst Du auf die Wand die schon längst mal wieder einen Anstrich nötig hat. Auch die Möbel wollen nicht mehr so recht zu Deinen jetzigen Bedürfnissen passen. Du sitzt also da und malst Dir in Deiner Vorstellung schon aus wie Du es künftig gerne hättest. Mit der Zeit werden Deine Planungen konkreter und irgendwann beschließt Du loszulegen.

Jetzt heißt es die Schränke aus zu sortieren und sich von Altem zu trennen, was bekanntlich nicht immer einfach ist. Beim wegrücken der Regale fällt Dir auf das der Putz dahinter riesige Löcher hat, mit anstreichen wird es also nicht getan sein. Bei der Möbelschlepperei zwickst Du Dir die Finger ein, die Lampe die Du behalten wolltest geht leider zu Bruch. Überall stehen Kartons herum, Deine ganze Wohnung versinkt im Chaos und Du stehst mittendrin und fragst Dich : „WARUM nur, habe ich das  angefangen“?

Das ist der Moment den wir im Leben Krise nennen! Keine Situation entsteht aus dem Nichts heraus, sie bahnt sich lange vorher an.

Was denkst Du jeden Tag über Dein Leben?

Liebst Du Deinen Beruf oder denkst Du Dir Morgens schon bei Aufstehen wie öde doch der Job ist und das Du am liebsten gar nicht hingehen möchtest!

Freust Du Dich mit Deinem Partner zusammen zu sein so wie er ist oder gibt es unzählige Kleinigkeiten die Dich regelmäßig ärgern?

Bist Du mit Deinem Einkommen einverstanden, magst Du Deine Wohnsituation, bist Du glücklich in Deinem Freundeskreis?

Während Du darüber nachdenkst was Du lieber hättest, bist Du dabei Deine Zukunft zu erschaffen.

Das Leben verpackt Geschenke gern in ein Problem

Das Leben hat seine völlig eigene Art und Weise Deine Wünsche zu erfüllen und Probleme zu lösen. Auf den ersten Blick ist oft nicht erkennbar wofür das, was Dir gerade wiederfährt gut sein soll! Im Vergleich mit der Wohnzimmerrenovierung wirft selten jemand im größten Chaos das Handtuch und belässt es dabei mitten in der Veränderung stehen zu bleiben, weil die Entscheidung ganz bewusst getroffen wurde. Unterbewusste Entscheidungen sind jedoch mindestens genau so wirksam, nur mit dem Unterschied das, das Ziel nicht immer klar vor Augen ist.

Das Universum ist immerzu in Bewegung um Deine Wünsche zu erfüllen

Deshalb möchte ich jeden ermutigen ein großes Ja – zum Leben zu sagen. JA – zu allem was gerade geschieht, auch wenn Du (noch) nicht weißt wofür es gut sein soll. Das, was womöglich erst einmal als beängstigende oder unwillkommene Veränderung erlebt wird, ist die Vorbereitung zur Erfüllung Deiner Träume.

NEIN  – ich will dieses Ereignis in meinem Leben nicht, bedeutet mitten in der Renovierung auf zuhören. In den alten Zustand kannst Du nicht wirklich zurück. Die Lampe ist schon zerschlagen und den fehlenden Putz an der Wand hat Du nun mal entdeckt und kannst Ihn nicht länger ignorieren.

Freilich Du kannst Dich auch einigermaßen auf Deiner Baustelle einrichten, alle Kartons in eine Ecke schieben und Dich damit trösten, das zerlegte Regale die in der Ecke lehnen, viel weniger Platz brauchen. Doch was wird dann aus Deinem Traum vom neuen Zimmer?

Das Leben handelt nie willkürlich.

Es nutzt sehr nachhaltig wirkende Methoden die den Menschen tiefer lernen lassen als alles andere das ich bisher in meinem Leben kennen gelernt habe! Mit großer Ehrfurcht habe ich viele Male mit erlebt wie es durch Krisen, Win – Win Situationen für alle Beteiligten geschaffen hat.

Hier eine Geschichte aus meinem eigenen Leben:

Mein Verhältnis zu meinen Eltern war viele Jahre eher schwierig. Als ich reifer und bewusster wurde, war es mein unbedingter Wunsch und meine klare Absicht Frieden mit meinen Eltern zu schließen. Es war mir eine schreckliche Vorstellung das sie in absehbarer Zukunft versterben können und so viel Groll und ungeklärtes zwischen uns wäre.

Mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen bewältigte ich kleine Schritte, in die von mir angestrebt Richtung. Das war sicher eine gute Vorbereitung für das was mich dann erwartete. Meine Eltern wurden zunehmend hilfsbedürftiger, und unversehen fiel mir die Aufgabe zu mich um sie zu kümmern.

Ich war nicht begeistert darüber, doch ich fühlte mich in der Pflicht. Ich fand meine Besuch dort extrem anstrengend, ungeplante Krankenfahrten durchkreuzen oft meine eigene Pläne, ich war ungehalten über ihr Benehmen, beklagte mich über ihre Wunderlichkeiten, war erschöpft und fühlte mich ausgelaugt. Doch mit der Zeit geschah etwas erstaunliches!

Während der Autofahrten ergaben sich Gespräche wie viele Jahr nicht, im Krankenhaus hielt ich ihre Hand,  meine Eltern fingen an mich in einem völlig neuen Licht zu sehen und auch ich durfte sie noch mal von einer anderen Seite kennen lernen.

Es ergaben sich unglaublich viele, liebevolle und versöhnlich Momente für die ich heute zutiefst dankbar bin. Das Leben war freundlich zu mir und lies mich langsam in diese Aufgabe hineinwachsen. Als mein Vater dann verstarb war nichts ungeklärtes mehr zwischen uns und ein tiefer Frieden erfüllte mich.

Leben bedeutet sich ständig zu verändern 

Deshalb möchte ich jeden ermutigen Krisen aller Art als notwendigen Wachstumsschritt wahrzunehmen und nicht gleich ‚Nein’ und ‚Stop’ zu schreien wenn etwas geschieht das Du so nicht erwartet hast! Es ist ganz natürlich bei Veränderungen ängstlich und verunsichert zu sein. Doch weißt Du wirklich ob es besser wäre wenn alles bliebe wie es war? Warst Du vorher wirklich froh?

Alles verändert sich, die Natur, Kulturen, Religionen, Rechtssysteme, unsere Erde unser Körper, im Universum gibt es keinen Stillstand, und schon gar keinen Rückwärtsgang!

Oft wissen wir nicht was alles in uns steckt, bist das Leben es durch seine natürlichen  Wachstumszyklen aktiviert. Wie schade wäre es, diese Potentiale nicht zu entfalten!

7 Gedanken zu “Vertrauen ins Leben

  1. Liebe Tulla, Dein Artikel gefällt mir sehr gut. Und mir gehen ähnliche Gedanken schon in den letzten Tagen durch den Kopf.
    Ich befinde mich in einer sehr bewegten Zeit, so, wie es im Augenblick,
    auch ringsherum zu erkennen ist. So beschäfftigt mich die Frage, wenn mich jemand fragt „Wie geht es Dir?“ was Antworte ich?
    Sage ich „schlecht“, so erwartet mein Gegenüber eine Erklärungen.
    Daran habe ich kein Interesse. Die Dinge sind mir zu persönlich.
    Sage ich „Gut“ so habe ich das Gefühl eine Ausrede zu benutzen
    um meine Ruhe zu haben.
    Jetzt sage ich aus vollem Herzen und der Warheit entsprechend „GUT“
    Weil ich es geshafft habe aus der Opferrolle auszusteigen, Möglichkeiten
    und Menschen gefunden habe, um die Konfrontationen und Herausforderungen mit den Behörden und alten Bekannten, zu lösen.
    Ich freue mich auf mein neues „Wohnzimmer“! Auch wenn es mehr Arbeit ist, als ich zuvor erahnen konnte. Und jede bearbeidete „Baustelle“ bringt mich dem Genuß näher. Wenn ich das alles mit Zuversicht und dem Glauben daran, dass alles Gut wird schaffe,
    dann geht es mir der Warheit entsprechend „GUT“.
    Ich freue mich auf Deinen nächsten Artikel.
    Liebe Grüße Hildegard

    Like

Hinterlasse einen Kommentar